Webdesign-Trends 2022: Von alt bis neu
Einige Webdesign-Trends werden vom letzten Jahr weitergeführt oder -entwickelt und andere gestalten sich neu. Grundsätzlich werden die Webdesigns noch vielfältiger und experimenteller als zuvor. Retro Design, Typografie und animierte Elemente führen uns durch das Jahr.
Neo-Brutalismus
Neo-Brutalismus stammt aus einer Architekturbewegung der 50er bis 70er-Jahre, die sich durch ein kahles, schlichtes, beinahe unfertiges Design mit rohem Beton auszeichnet. Seit einiger Zeit gewinnt der Brutalismus als Webdesign-Trend an Beliebtheit und zeichnet sich auch hier ähnlich durch kahle, ungestylte Elemente und schlichte Hintergründe und Grafiken aus. Der Fokus liegt primär auf dem Text und weniger auf Fotos. Auf Grafiken und Illustrationen wird oft ganz verzichtet. Er zeigt den Kern des Inhalts, ist auffällig, selbstbewusst und gibt definitiv ein Statement ab.
Kreative Scroll-Effekte
Scroll-Effekte wie Parallaxe sind seit Längerem ein fester Bestandteil im Webdesign und das Scrollen an sich sowieso. Scrollen ist die häufigste Interaktion auf einer Webseite und vor allem auf den mobilen Geräten ein Muss. Daher bieten Scroll-Effekte eine hübsche Gelegenheit für eine Überraschung und kreative Präsentation des Inhalts. Es gibt unzählige kreative Möglichkeiten, Scroll-Animationen umzusetzen – sei es durch den erwähnten Parallax-Effekt, 3D-Effekte, psychedelische Bilder oder Seitwärts-Bewegungen. Die Website kann so in etwas Lebendiges verwandelt werden und überraschen.
Linien und Rahmen
Ein Webdesign-Trend, der sich sowohl modern als auch retro anfühlt, beinhaltet Linien und Rahmen. Linien können überall eingesetzt werden: im Menü, im Lauftext, im Header, in Galerien und Grafiken usw. Rahmen resultieren aus Linien und können helfen, die Website zu strukturieren und Inhalte hervorzuheben oder voneinander abzugrenzen. Linien wie auch Rahmen machen eine Seite übersichtlicher, ohne dass die Website überladen wirkt.
Die 90er sind zurück
2022 lassen Webdesigns die Anfänge des Internets wieder aufleben und greifen Gestaltungselemente und Farben auf, wie wir sie von früher kennen. Obwohl früher die ersten Designversuche (da gab es Webdesign als Beruf noch gar nicht) oft grauenhaft anmuteten oder unglaublich wirr und farbig waren, können wir heute diese Elemente wiederverwenden und in ein benutzerfreundliches und modernes Design integrieren. Das Retro-Design zeichnet sich durch farbenfrohe Farbkombinationen, sichtbare Tabellen-Layouts und Schriftarten aus den Anfangszeiten des Internets aus. Verpixelte Grafiken, einfache Formen und überlappende Elemente ergänzen das Design.
Hauptsache Bewegung: große und kleine Animationen
Während sich die letzten Jahre vorwiegend Videos und Animationen im Headerbereich oder Scroll-Effekte wie Parallaxe etabliert haben, werden jetzt vermehrt auf der gesamten Website Animationen und Interaktionen eingesetzt. Die Bandbreite reicht von kleinen Mikro-Animationen in Icons und Buttons, verschiedenen Maus-Bewegungen und animierten Texten bis hin zu komplex animierten Websites, die ein interaktives Eintauchen in eine andere Welt erlauben. Neu wird nicht mehr nur geklickt, sondern beispielsweise auch gewischt oder gezogen, um damit das normale Design zu übersteigen. Der Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt.
Große Titelschriften – weniger Bilder
Große Buchstaben und individuelle Schriftarten werden dieses Jahr vermehrt zu sehen sein. Wo bisher vorwiegend Bilder und Grafiken eingesetzt wurden, wird nun mit großen Titeln gearbeitet, die den ganzen Headerbereich einnehmen. Headerbilder oder auch Grafiken sind weniger dominant oder werden gleich ganz weggelassen, damit der Fokus auf der Botschaft liegt und einen starken Eindruck hinterlässt. Dafür können dann auch tolle, charakterstarke Schriften in Szene gesetzt werden.
Von Hand gezeichnet
Mit den Webdesign-Trends zu Animationen, 3D und technologischen Möglichkeiten gibt es auch einen Gegentrend zu mehr Natürlichkeit und Unvollkommenheit. Handgezeichnete und asymmetrische Grafiken und Illustrationen wirken einzigartig und lassen das Design erfrischend und authentisch wirken. Dies können etwa Grafiken in Skizzenform oder in Pinsel- oder Buntstift -Optik sein.
Page Speed und SEO
Technisch gesehen sind Page Speed und SEO für eine gute Website seit Jahren ein Muss. Mit Googles neuem Algorithmen Update 2021 wird die Ladezeit der Website aber nochmals wichtiger und ein fester Bestandteil zur Berechnung der Reihenfolge der Suchergebnisse. Dies spiegelt sich in den Erwartungen der User wider, da über die Hälfte der User eine Website wieder verlassen, wenn sie länger als drei Sekunden zum Laden braucht. Dies spiegelt sich natürlich auch im SEO-Ranking wider. Besonders bei der Verwendung von Grafiken und Animationen ist es umso wichtiger, dass die Ladezeiten kurz sind. Werkzeuge wie Google PageSpeed Insights können dir helfen, die Ladezeiten deiner Website zu optimieren.
Und zum Schluss
Es spielt keine Rolle, wie gegensätzlich Webdesign-Trends sind. Was sie alle gemeinsam haben, ist die Kreativität. Egal, ob der User in die 90er zurückversetzt, von Interaktionen und Animationen überrascht wird oder ob du die Website mit handgezeichneten Elementen aufwertest – das Ziel dieses Jahr ist es, den User zu verwundern und ihm einen besonderen Moment zu schenken.
Wie immer gilt: Die Webdesign-Trends sind vielfältig und können sich sogar widersprechen. Entscheidend ist, welches Ziel und welchen Stil du verfolgst. Du musst dich fragen, welcher Trend zu deinem Internetauftritt und deinem Unternehmen passt. Lass dich von den Webdesign-Trends inspirieren und picke dir den heraus, welcher für dich und deine Website am besten passt.
Welchen Webdesign-Trend magst du am liebsten oder verwendest du bereits auf deiner eigenen Website?
Wir sind gespannt auf deine Kreation.
Hier geht es zu den Webdesign-Trends vom letzten Jahr.